BeimSwissMen’s Award werden Männer mit Ecken und Kanten gesucht. Ein Walliseller und ein Klotener sammeln in Regensdorf wichtige Punkte.
Renata Angehrn organisiert mit ihren Töchten Joy und Kim die Swiss Men’s Award Challenge zum dritten Mal. Die jüngste Runde des «etwas andere Män- nerpreises der Schweiz» fand am Samstag im brütend heissen Singsaal des Regensdorfer Schul- hauses Ruggenacher statt. «Ich kenne Hauswart Roger Frit- schi, und die Schulpflege gab grünes Licht», begründet An- gehrn die Wahl des Austragungs- orts. Die 20 Kandidaten müssen unter anderem bekannte Persön- lichkeiten erkennen. Einige schaffen es, andere scheitern.
Der Walliseller und der Klotener
Doch was heisst schon «schei- tern»? «Was zählt, ist das Wieder- aufstehen»: Da bläut der Promi des Tages und Juror DJ Mr. Da- Nos den Teilnehmenden in sei- nem Referat ein: «Mit 16 Jahren stand ich bei der Zürcher Street Parade auf einem Love-Mobile
Millionen Menschen, und ich da oben mit meiner Musik. Meinen Erfolg habe ich erkämpft, habe mich gegen Mobber durchge- setzt.» Die Kandidaten hängen an
seinen Lippen. Gegen Erfolg hät- ten sie alle nichts einzuwenden.
Auch Berkant Oezpay aus Wallisellen nicht. Der 27-jährige Flight-Attendant hat sich gerade
von Corona erholt: «Echt übel. Am dritten Tag kam der Not- arzt.» Doch jetzt ist er wieder da, entschlossen, den Titel zu holen. Die Challenge läuft ihm gut. Er verrät Songs aufgrund von Emo- ji-Piktogrammen. Auf Instagram ist Oezpay unter dem Namen Fly berkant bekannt. Sein Traumbe- ruf? Schauspieler. Seit einigen Monaten ist er mit dem Swiss Men’s Award unterwegs. «Das hat mir Schub gegeben», sagt er. Seine Stärke sei seine offene und ehrliche Art. «Beim Swiss Men’s Award kann ich meine Emotio- nen zeigen. Ich verstelle mich keinen Moment. Das Motto ‹Be Yourself› kommt mir zugute.»
Auf der Website des Wettbe- werbs heisst es: «Wir suchen kei- ne perfekten Männer, sondern Charaktere mit Stärken, Schwä- chen, Ecken und Kanten, die ein- fach sich selbst sind.» Unter- stützt werden die Kandidaten auf dem Weg zum Finale – der sich über ein halbes Jahr erstreckt – von fünf prominenten Coaches. Monatlich findet eine öffentliche Challenge statt, die von einem der Coaches betreut wird.
Zweitältester Kandidat ist der Klotener Masis Sarkisian. Er punkte vor allem mit Lebens-
erfahrung, sagt er: Flight-Atten- dant, Kosovo-Truppe (KFOR/ Swisscoy) und jetzt Swiss Men’s Award. Den US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden erkennt er bei der Foto-Challenge in Win- deseile. Unterstützt wird der 46-Jährige von seinen Söhnen, acht und zehn Jahre alt. Er sei «glücklich» geschieden, sagt Sar- kisian und fügt an: «Ich bin welt- offen, unkompliziert, habe schon viel durchgemacht.» Das mache ihn entspannter.
Sollte er in den insgesamt drei Challenges – die letzte findet am 11. September statt – genügend Punkte sammeln, so träfe man Sarkisian am 2. Oktober als einen der zwölf Finalisten im grossen Finale an. «Das wärs!», sagt er, während sich seine Söh- ne im Schatten ausruhen. Der amtierende Mr. Right Switzer- land, René Brügger, wirkt derzeit als Coach mit. «Fertig mit Schön- lingen. Männer mit Ecken, Kan- ten und Persönlichkeit müssen her», sagt er und klopft sich auf die Brust.